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Drei Heckboxen für Pkw im Test: Welche überzeugt beim Familienurlaub?

Thule, Westfalia oder mft? IMTEST hat die besten Heckboxen für Urlaub, Camping und Wochenendtrip getestet.

Auto im Anschnitt, es hat eine geöffnete Heckbox auf der Anhängerkupplung, ein Mann steht dahinter und schaut in die Box rein
© IMTEST / Kathrin Schräer

Wenn der Kofferraum an seine Grenzen kommt, schlägt die Stunde der Heckboxen. Ob Familienurlaub, Angelausflug oder Wochenendtrip mit Campingausrüstung – oft reicht der Platz im Fahrzeug nicht aus, um alles Nötige unterzubringen. Eine clevere Lösung bieten Heckboxen, die sich über spezielle Trägersysteme an der Anhängerkupplung montieren lassen. Sie schaffen nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern machen das Beladen komfortabler und das Reisen entspannter. IMTEST hat drei aktuelle Modelle von Thule, Westfalia und mft ausgiebig getestet – dabei überzeugte vor allem die BackBox von mft transport systems* und holte sich den Testsieg.

Folgende Heckboxen haben am Test teilgenommen:

  • mft transport systems GmbH BackBox
  • Thule Arcos M
  • Westfalia Transportbox

Inhaltsverzeichnis

Testsieger: mft transport systems GmbH BackBox

Praktisch ist die modulare Nutzung, denn auf die Basis passt sowohl ein Fahrradträger als auch die BackBox.

mft transport systems GmbH BackBox

Heckbox auf weißem Grund, dazu Testsieger-Grafik

  • PRO
    • Dank wechselbarer Seitenelemente passen auch Skier in die Box.
  • KONTRA
    • Die glänzende Optik lässt Staub schneller sichtbar werden

Imtest Ergebnis:

gut 2,07



Weitere empfehlenswerte Heckboxen

Möchte man von der Form her eher ein platteres Modell oder braucht man ein System, bei dem direkt ein Fahrradträger dabei ist, findet unter den weiteren Testkandidaten empfehlenswerte Heckboxen.

2. Platz: Thule Arcos M

Dank ihrer flachen Anbringung lässt sich bei jedem Auto problemlos der Kofferraum öffnen, ein Zurückklappen der Box ist nicht notwendig.

  • PRO
    • Gute Übersicht in der Box, Sicherung per Spanngurt möglich.
  • KONTRA
    • Durch die flache Bauweise ergibt sich ein Überstand von rund einem Meter.

Imtest Ergebnis:

gut 2,35

3. Platz: Transportbox Westfalia

Der Basisträger enthält praktischerweise bereits einen Fahrradträger. Die Box findet darauf Platz.

Productshot graue Autoheckbox auf weißem Untergrund
Dank Rollen lässt sich die Box wie ein Trolley schieben. © Westfalia
  • PRO
    • Die Box lässt sich auch von nur einer Person tragen und montieren.
  • KONTRA
    • Mit nur 200 Litern das geringste Volumen unter den getesteten Boxen.

Imtest Ergebnis:

gut 2,44

Fazit: Darum überzeugt die Box von mft

Wer an seinem Auto über eine Anhängerkupplung verfügt und mit viel Gepäck in den Urlaub fahren möchte, für den bieten Heckboxen zusätzliches Volumen. Anders als beim Dachträger kann der Nutzer ein einmal gekauftes System auch an einem anderen Auto befestigen – und die Aerodynamik bleibt unbeeinträchtigt.

Praktischerweise bietet der Testsieger, die BackBox von mft, die Möglichkeit, die Box für zum Beispiel Skier seitlich zu erweitern. Der Innenraum ist übersichtlich und wenn sie, je nach Automodell, geklappt werden muss, gelingt dies recht einfach und schnell. Preislich liegt sie samt Träger noch unter 1.000 Euro und ist damit etwas günstiger (bezogen auf Träger und Box) als die Testkandidaten von Westfalia und Thule.

Die Testergebnisse im Detail

Die Darstellung der detaillierten Testergebnisse ist aufgrund von Aktualisierungen oder technischer Anpassungen momentan nicht oder nur eingeschränkt möglich. Aktualisieren Sie bitte diese Seite regelmäßig, um die neueste Darstellung anzuzeigen.

Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen in 06/23 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von Juni 2025. Noten und/oder Platzierung können von der ursprünglichen Bewertung abweichen.

So testet IMTEST Heckboxen

Anbringung, Handhabung und Trägersystem – IMTEST hat die drei unterschiedlichen Heckboxen ausgiebig getestet.

Nichts geht ohne sie: Basisträger für Heckboxen

Grundvoraussetzung für den Transport ist eine Basisplattform, die auf der Anhängerkupplung befestigt wird.

Hier drauf lassen sich meist nicht nur Boxen befestigen, die zusätzliches Volumen fürs Gepäck bieten, sondern auch Fahrradträger. Preislich beginnt dies bei den drei Testmodellen, bezogen auf Träger samt Box, ab etwa 1.000 Euro (mft und Westfalia) und reicht bis 1.350 Euro (Thule). IMTEST hat sowohl die Handhabung des Trägers als auch der Boxen getestet.

Westfalia Bikelander

Fahrradträger für Anhängerkupplung auf weißem Grund

Westfalia setzt bei seiner Basisplattform für die Box auf einen Fahrrad-Träger, während mft und Thule schlichte Grund-Träger ohne Zusatzfunktion bieten. Das macht die beiden letztgenannten mit acht beziehungsweise neun Kilogramm vergleichsweise leicht, allerdings hat man bei Westfalia (17,5 Kilogramm) gleich zwei Produkte in einem.

mft BackBox Träger

Träger für Anhängerkupplung auf weißem Grund

Beim System von mft können Nutzer modular, je nach ihren Bedürfnissen, Boxen oder Radträger dazukaufen, bei Thule passen auf den Träger Arcos nur die beiden Arcos-Heckboxen mit 300 Litern oder 400 Litern Volumen.

Thule Arcos Platform

Träger für Anhängerkupplung auf weißem Grund


Montage selbsterklärend

Die Träger von mft, Thule und Westfalia waren bei Erhalt jeweils schon vormontiert und lassen sich von einer Person allein, einfach und recht schnell, auch ohne Vorerfahrung, an der Anhängerkupplung anbringen. Die Funktionsweise ist bei allen Modellen recht ähnlich, indem der Autofahrer das Modul auf die Kupplung setzt, ausrichtet und mithilfe eines Hebels arretiert. Für den passgenauen Sitz am Kupplungskopf kann noch feinjustiert werden. Alle Testmodelle lassen sich abschließen.

Zum Schluss muss bei allen Modellen noch die Stromversorgung für die Heckbeleuchtung hergestellt werden. Bei den Heckboxen von Thule und mft befinden sich die Lichter an der Box selbst, bei Westfalia sind sie am Träger befestigt. Um die Basis von Westfalia möglichst platzsparend lagern zu können, kann man die Elemente, an denen das Licht sitzt, einklappen. Auch an ein zusätzliches Nummernschild muss gedacht werden, dafür ist bei allen Testkandidaten eine Befestigung vorgesehen.

Fest im Griff: So gelingt das Aufsetzen der Hartschalen-Heckboxen

Damit selbst bei hohem Tempo nichts verrutscht und verwackelt, setzten die Hersteller auf unterschiedliche Befestigungssysteme bei ihren Boxen. Unter der Arcos von Thule befinden sich zwei dicke Metallstifte, die in die Nut auf dem Träger geschoben werden müssen. Da man die Box aufgrund der Größe zu zweit tragen muss, kann jede Person an seiner Seite gucken, ob alles richtig positioniert ist. So gelingt die Montage recht schnell und einfach. Mithilfe von zwei Schrauben wird die Box aus dem Inneren an der Basis befestigt.

Auch bei der BackBox von mft arbeitet man am besten mit zwei Personen, die gucken, ob die Box auf der richtigen Stelle am Träger aufliegt, denn so lässt sie sich unkompliziert einrasten. Durch Drehen zweier abschließbarer Regler auf der Unterseite wird die Box verriegelt.

Anschnitt Auto, an dem eine heckbox befestigt ist
Die Heckbox von Westfalia ist mit 200 Litern Fassungsvermögen die kleinste und lässt sich auch von einer Person allein tragen. © IMTEST / Kathrin Schräer

Die Westfalia-Box hingegen kann auch von einer Person allein auf der Basis angebracht werden. An der richtigen Stelle positioniert, wird ein Federschieber zurückgezogen und schon rastet sie ein. Ein Schloss verhindert ungewolltes Entfernen.

Thule und mft mit bester Übersicht

Mit 300 Litern Volumen lassen sich die beiden Boxen von Thule und mft beladen, in Gewicht entspricht dies bei Thule 50 Kilogramm, bei mft sogar 57 Kilogramm. Beide Boxen sind sehr übersichtlich und mit kleinen Haken ausgestattet, um das Gepäck mit den mitgelieferten Spanngurten zu befestigen. Zudem verfügen beide über kleine Auslässe an der Unterseite, damit Feuchtigkeit aus der Box nach außen fließen kann.

Der Clou bei BackBox von mft: Mithilfe auswechselbarer Außenelemente lässt sie sich um jeweils 19 Zentimeter pro Seite verlängern, sodass auch Skier problemlos Platz finden.

Ob sich der Kofferraum an Auto noch öffnen lässt, hängt vom Pkw ab. Beim IMTEST-Testauto (Volvo V90) musste die Box zurückgeklappt werden. Dies ist mit einem einfachen Handgriff problemlos möglich.

Anschnitt eines Autos mit aufgeklappten Kofferraum und Heckbox
Je nach Automodell muss man die Heckbox zum Öffnen des Kofferraums herunterklappen. © IMTEST / Kathrin Schräer

Thules Arcos M Heckbox ist hingegen so flach, dass sich jeder Kofferraum öffnen lässt, wenn die Box befestigt ist. Ein Abklappen ist daher gar nicht erst möglich. Praktisch bei Thule ist darüber hinaus das Ein-Schlüssel-System, welches lästiges Rumprobieren erspart.



Robust und kompakt: Die Transportbox von Westfalia

Die Box von Westfalia ist unter den Testkandidaten mit 200 Litern die kleinste, und unter den Hartschalenmodellen die, die man als einzige auch gut allein tragen kann. Dazu helfen zwei Griffe, alternativ bietet die Box zwei Rollen, dass sie wie ein Trolley gezogen werden kann. An unten liegendes Gepäck kommt man etwas schwerer heran, da die Box etwas höher gebaut ist. Durch ihre geringe Breite sitzen Koffer und Taschen aber recht fest, ohne großartig zu verrutschen. Muss der Autofahrer an den Kofferraum, ist bei Westfalia immer ein Abklappen notwendig.

Schaut man sich das Material, lässt sich schnell feststellen, dass die Modelle von Westfalia und Thule aufgrund ihrer strukturierten Oberfläche die robustesten Testmodelle sind. Die gewählte Hochglanz-Optik bei der BackBox von mft lässt schnell Schlieren, Staub und Dreck sichtbar werden.

Vor- und Nachteile gegenüber Dachboxen

Der Vorteil im Gegensatz zu Dachboxen oder Dach-Radträgern ist die einfachere Erreichbarkeit der Sachen und die Tatsache, dass die Gegenstände nicht „über Kopf“ gehoben werden müssen. Das schont auf jeden Fall den Rücken der Nutzer. Auch hat man sein Hab und Gut beim Öffnen der Heckbox besser im Blick.

Ein wichtiger Punkt ist die Aerodynamik des Fahrzeugs. Erhöht sich der Verbrauch bei Dachträgern durch die größere Auflagefläche enorm, fällt dieser Effekt bei Fahrten mit Heckboxen weg. Gerade bei E-Autos ist dieser Punkt nicht zu verachten, wobei zusätzliches Gewicht, in welcher Form auch immer, den Strom- beziehungsweise Spritverbrauch sowieso steigen lässt.

Nachteil einer Heckbox ist mitunter die Tatsache, dass der Kofferraum schwerer erreichbar ist und sich die Kofferraumklappe bei einigen Modellen nur öffnen lässt, wenn man erst den Träger runter klappt.

Grundsätzlich hat das Testteam die Heckboxen beim Fahren kaum „gespürt“. Lediglich auf Kopfsteinpflaster ließen sich ein paar Geräusche vernehmen, die immer davon abhängig sind, was sich in der Box befindet und wie es befestigt ist.

Sicher unterwegs mit Gepäck im Heck: Das ist zu beachten

Damit es nicht nur mit viel Gepäck, sondern auch sicher in den Urlaub geht, sollten Autofahrer folgende Punkte, die IMTEST zusammengefasst hat, beachten.

  • Die maximale Stützlast der Anhängerkupplung muss beachtet werden. Dabei muss der Nutzer das Gewicht von Basisträger, Box und Inhalt addieren.
  • Ebenso darf das Zuladungsgewicht laut Hersteller nicht überschritten werden.
  • Verdeckt die Heckbox zum Teil beziehungsweise vollständig das Nummernschild, muss ein zusätzliches Kennzeichen angebracht werden. Dieses muss die gleichen Vorgaben erfüllen wie das Originalkennzeichen. Nur die TÜV-Plakette darauf ist keine Pflicht.
  • Die maximale Höchstgeschwindigkeit, die der Hersteller der Box angibt, darf nicht überschritten werden.
  • Durch eine hohe Zuladung verlagert sich der Schwerpunkt des Autos, was zu veränderten Fahreigenschaften führen kann.
  • Nach einigen gefahrenen Kilometern sollte die Befestigung der Heckbox sowie die Ladung überprüft werden.
  • Bei der Verteilung des Gepäcks sollte man darauf achten, dass es gleichmäßig verteilt ist und die schweren Sachen in die Mitte kommen. Thule informiert seine Nutzer folgendermaßen: Die Hälfte an Gewicht in die Mitte, ein Viertel jeweils nach außen.
  • Vor der Fahrt prüfen, ob die Elektronik richtig verbunden ist und ob Beleuchtungsanlage einwandfrei funktioniert.


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Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen....

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